Transmutations- und Konfigurationskunst

Die Ausgangsposition für beide Vorgehensweisen ist indentisch: Eine Form im Anfangszustand, welche anschließend einem Veränderungsprozess unterworfen wird. Der Begriff der Transmutation kennzeichnet die Überführung eines Objektes von einem Zustand in einen anderen. Unter einer Konfiguration versteht man die räumliche Anordnung von zwei oder mehreren Objekten zueinander. Beide Begriffe entstammen den Naturwissenschaften, wo sie beispielsweise in der Physik oder der Biologie eine wichtige Rolle spielen.

In der Kunst bezeichnet Transmutation einen Prozess der Umwandlung. Er wird durch verschiedene Arten der Veränderung beispielsweise verdrehen, verformen, teilen oder – allgemeiner ausgedrückt – durch die Verfremdung eines Ausgangsobjektes, Materials oder des graphischen Rasters in Gang gesetzt. Es sind einzelne Teilkomponenten der Bewegung einer Forms im zwei- oder dreidimensionalen Raum, die herausgegriffen und für die Kunst nutzbar gemacht werden.Die Transmutationskunst versucht die den Bewegungsabläufen innewohnende Eigenenergie zu nutzten um aus der ursprünglichen Form etwas neues, unbekanntes zu entwickeln.

Bei der Konfigurationskunst werden zwei gleiche oder auch zwei von einander fremde Formen als Basis verwendet. Mit Hilfe der Gesetze der Geometrie werden diese in einem unerwarteten Verhältnis kombiniert und miteinander verbunden. Wenn ich ein neues Werk beginne, versuche ich zuerst die verborgenen Eigenschaften der Urform zu ergründen, ihre wahren Charakteristika zu entdecken und den essentiellen Kern der Figur zu finden. Erst wenn ich diese Urform und ihre Möglichkeiten freigelegt habe, kann ich beginnen mit ihr zu experimentieren um sie im besten Fall ein einen neuen spannungsgeladenen, gestalterischen Zustand zu überführen.

Der Charme der Variationen

Am Anfang eines jeden meiner Werke steht der Prozess der Ideenfindung. Ist der künstlerische Gedanke in Grundzügen umrissen, versuche ich diesen in verschiedene Richtungen weiterzuentwickeln, um alle Besonderheiten der Grundidee zum Vorschein bringen zu können.

Mit dieser Arbeitsweise gelingt es mir immer wieder, Arbeiten mit Seriencharakter in Bezug auf geometrische oder Materialeigenschaften zu entwerfen, die mir helfen, meine eigene permanente Neugierde zu befriedigen und somit letztendlich vorher nicht abschätzbare gedankliche Weiten zu ergründen.

Erst durch die Beschäftigung mit den Möglichkeiten der Serie innerhalb einer Thematik bin ich in der Lage, die überzeugenden Ideen von den schwächeren zu trennen. Diese Abwägung hilft mein eigentliches Gestaltungsvorhaben präzise und endgültig zu definieren.

Eine Fülle von Arbeitsskizzen, welche mir in diesem Licht nicht überzeugend genug erscheinen, werden während dieses Prozesses rigoros aussortiert, da sie mir nicht den Charme der Variationen bieten den ich benötige, um meine künstlerischen Gedankengänge in ein eindruckvolles Resultat zu überführen.

Die Möglichkeiten, die sich durch die Variation eröffnen, bilden auch aus dem Blickwinkel des Betrachters eine sehr wichtige Komponente meiner künstlerischen Ausdrucksmittel. Nach meiner Erfahrung lässt sich die Qualität einer Idee dem Betrachter besser vermitteln, wenn ihm mehrere Werke als thematische Gruppe angeboten werden, mit deren Hilfe er überhaupt erst alle Facetten dieser Grundidee überblicken und begreifen kann.

Allgemeine Einsichten über die bildende Kunst

Die Frage was Kunst ist und was ein Kunstwerk zu einem solchen macht ist alt und schon oft kontrovers diskutiert worden. Ich beschränke mich daher auf einige wesentliche Gedanken um ihnen das Verständnis meiner Arbeiten zu erleichtern.

Das künstlerische Fundament des Menschen ist sein Geist, die Möglichkeit eigenständig über sich selber und seine Umwelt nachzudenken. Erst das unglaublich facettenreiche Potential an Gedanken des Menschen, seinen Ideen und Phantasien, befähigen ihn zum kreativen Arbeiten. Den geistigen Wert der bildenden Kunst bestimmen sowohl hohe inhaltliche als auch gestalterische Maßstäbe. Erst wenn ein Werk diesen Kriterien gerecht wird, erscheint es dem Betrachter auch auf der visuellen Ebene attraktiv.

Diese beiden Faktoren sind deshalb in meinen Augen die tragenden Elemente der Kunst. Eine persönliche Handschrift des Künstlers oder eine ausgefeilte Technik nahe an der Perfektion erscheinen mir eher zweitrangig. Leider verbergen sich allzu oft relativ kleine Ideen hinter groß dimensionierten Werken. In allen Epochen der kunstgeschichtlichen Entwicklung hat immer erst die in einem Werk enthaltene geistige Leistung es mit Aussagekraft und Leben erfüllt. Dies ist die Grundannahme meines künstlerischen Denkens.

Dank dieser Einstellung fällt es mir leicht, mich nicht in kurzlebigen einzelnen Gedanken zu verlieren, denen der größere Zusammenhang fehlt, der eine Idee erst auszeichnet. Ebenso lehne ich es ab mich schnelllebigen Modetendenzen hinzugeben, da diese all zu leicht in Manierismus münden.

Kunstphilosophische Erläuterungen

Diese Website soll Ihnen einen Eindruck meiner künstlerischen Absichten vermitteln. Ich will Ihnen eine Beschreibung meiner Inhalte geben und meine Gestaltungslinien erläutern, um Ihnen damit ein tieferes Verständnis meines vielschichtigen Werk-Portfolios zu ermöglichen.

Hierfür war es erforderlich, die Anzahl der gezeigten Arbeiten etwas zu beschränken, um eine bloße Aneinanderreihung von Bilder zu vermeiden. Falls diese Website bei Ihnen Lust auf weitere meiner Arbeiten geweckt hat, sind Sie mir in meinem Atelier nach Anmeldung gerne willkommen.